31. Oktober 2016
Brunsbüttel braucht eine Investitionsoffensive
Die Werkleiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel und der DGB verstärken ihre Zusammenarbeit. Beim „3. Industriepolitischen Forum“ am 13. Juni in Brunsbüttel sprachen sich die Partner für eine Investitionsoffensive aus um die Potenziale des Industrie- und Hafenstandortes voll nutzbar zu machen. Die Finanzierung von Infrastruktur-Projekten wie die Weiterführung des dreispurigen Ausbaus der B5 über Wilster hinaus nach Brunsbüttel oder die Fortführung der A20 mit Elbquerung bei Glückstadt spielt dabei eine übergeordnete Rolle. Auf der Forderungsliste stehen auch der zweigleisige Ausbau der Bahntrasse Itzehoe/Wilster und deren Elektrifizierung sowie die Sanierung des Güterbahnhofes Brunsbüttel. Bei der wasserseitigen Anbindung haben Instandsetzung und Ausbau des Kanals und Ertüchtigung der Schleusen oberste Priorität.
„Ein bedarfsgerechter Infrastrukturausbau bietet uns die Chance, die bestehenden Unternehmen in der Region zu halten, neue Unternehmen anzusiedeln und so die Wertschöpfung in unserem Land weiter zu steigern“, sagte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer. Auf diese Weise würden Arbeitsplätze gesichert und neue Stellen geschaffen. „Um diese Chancen zu ergreifen, müssen alle Interessensgruppen an einem Strang ziehen.“
„Bereitstellung, Erhaltung, Ertüchtigung sowie ein bedarfsgerechter Ausbau der Verkehrsnetze sind herausragende Aufgaben der öffentlichen Hand“, betonte Prof. Kurt Bodewig, Bundesminister a.D., Vorsitzender der Kommissionen „Nachhaltige Verkehrsinfrastrukturfinanzierung“ und „Bau und Unterhalt der Verkehrswege in Deutschland“ sowie Koordinator für die Transeuropäischen Verkehrsnetze. Er sei froh, dass die Verkehrsminister des Bundes und der Länder der Empfehlung der ersten Fachkommission gefolgt seien und „in diesem Sinne von allen getragene Beschlüsse gefasst haben“. Das betreffe die Erhöhung der Finanzmittel für Verkehrsinfrastrukturprojekte.
Uwe Polkaehn, Vorsitzender des DGB Nord, forderte eine Investitionsoffensive im Norden, die auch der Industrieregion an der Unterelbe zugute kommt: „Infrastruktur ist mehr als nur Asphalt und Beton. Sie ist die materielle Grundstruktur unserer Gesellschaft. Wenn hier investiert wird, dann entstehen Chancen.“
Frank Schnabel, Sprecher der Werkleiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel und Geschäftsführer der SCHRAMM group, sieht die Chancen für den Standort im Vordergrund: „Der Erhalt und der bedarfsgerechte Ausbau der Verkehrsträger Straße, Schiene und Wasser ist für den Industrie- und Hafenstandort von zentraler Bedeutung, um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu sichern und auszubauen.“ Die Verlagerung von Güterverkehren auf Wasser und Schiene sei nur möglich, wenn diese leistungsfähig seien. Schnabel: „Hierfür müssen vorausschauende Entscheidungen in der Verkehrspolitik getroffen werden."