Foto: Brunsbüttel-Ports

08. November 2024

Energiewende im Fokus: Staatssekretäre aus den Energieministerien der Bundesländer zu Besuch im ChemCoast Park Brunsbüttel

Brunsbüttel, 8. November.  Anlässlich der Energieministerkonferenz (EnMK), die in diesem Jahr in Brunsbüttel stattfand, besuchten am Mittwoch die Staatssekretäre aller 16 Bundesländer den Chemcoast Park Brunsbüttel, der als das größte zusammenhängende Industriegebiet Schleswig-Holsteins gilt.

Die von den Unternehmen Sasol, Yara, Covestro, Holcim, Linde und Brunsbüttel Ports vorgestellten Transformationsprojekte umfassten neben innovativen Strategien zur Reduzierung der CO₂-Emissionen auch den Einsatz erneuerbarer Energien sowie die Entwicklung von Konzepten zur Kreislaufwirtschaft, wie etwa Carbon Capture Utilization (CCU) und der Speicherung von CO2 mit der Carbon Capture Storage (CCS) Methode. Ebenso wurde über die Chancen und Herausforderungen der Energiewende gesprochen und welche politischen Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Transformation der Industrie unerlässlich sind.

Der Austausch verdeutlichte, dass die Industrieunternehmen in Brunsbüttel bereits intensiv daran arbeiten, die Pläne der Landesregierung bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu werden, umzusetzen. Als Basis gilt hier die im Mai unterzeichnete Realisierungsvereinbarung (Absichtserklärung)) zwischen der Landesregierung und den fünf energieintensiven Industrieunternehmen zur Dekarbonisierung der Industrie an der Westküste.

Die Schlüsselrolle der Häfen für die Energiewende

Die Häfen von Brunsbüttel Ports positionieren sich als wichtiger Energie Import- und Export-Hub. Sie sind damit zentrale Drehscheibe für den Import erneuerbarer Energien und tragen zur nationalen Versorgungssicherheit bei. Im Brunsbütteler Hafen Ostermoor weihte das Unternehmen Yara vor kurzem ein Terminal für Import und Export von Ammoniak ein.

Die Teilnehmenden nutzten zudem die Gelegenheit sich das schwimmende LNG-Terminal – die Floating Storage Regasification Unit (FSRU) – aus der Nähe anzuschauen. In der Zukunft sollen über die Energie-Import-Infrastruktur auch grüne Energieträger angelandet werden. Darüber hinaus könnte der Brunsbütteler Elbehafen im Kontext der geplanten Carbon Capture Storage (CCS) Projekte eine entscheidende Rolle als CO2 Export-Hub spielen.

Forderungen an die Politik

„Die Energiewende stellt uns vor große Herausforderungen, bietet jedoch auch enormes Potenzial, das wir nutzen wollen. Als Chemcoast Park sind wir Vorreiter für grüne Energie im Norden. Die bereits erfolgte Umsetzung verschiedener energiepolitischer Projekte macht den Industrie- und Hafenstandort Brunsbüttel zum „Energiewende-Leuchtturm“, erläutert Frank Schnabel, Sprecher der Werkleiterrunde und Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH / SCHRAMM group.

Um die Vorgaben der Landesregierung zu realisieren, benötigen die Unternehmen vor allem ein entschlossenes politisches Handeln und langfristig planbare politische Rahmenbedingungen. Die zentralen Forderungen sind:  Bürokratieabbau, schlankere Genehmigungsprozesse, mehr Tempo beim Infrastrukturausbau sowie bezahlbare und verlässliche Energiepreise. Auch der Zugang zu Fach- und Arbeitskräften ist entscheidend für den Erfolg der Energiewende. „Wir müssen jetzt ins Handeln kommen“, ergänzt Schnabel.

Die Staatssekretäre hoben die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und der Industrie hervor, um die notwendigen Voraussetzungen für die Umsetzung der Transformationspläne zu schaffen.

„Der ChemcoastPark Brunsbüttel ist ein Paradebeispiel dafür, wie industrielle Transformation gelingen kann. Hier zeigen Unternehmen, dass wirtschaftlicher Erfolg und ökologische Verantwortung Hand in Hand gehen können“, erklärte Joschka Knuth, Staatssekretär aus dem Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur.

Die Energieministerkonferenz in Schleswig-Holstein dient als Plattform für den Austausch über aktuelle Herausforderungen und Chancen im Bereich der Energiepolitik und unterstützt die bundesweite Koordination der Energiewende.