11. Juni 2024
Logistik-Fuhrpark im Wandel: Aufbruch ins postfossile Zeitalter
admin
Rund fünf Jahre ist es her, dass die erste LNG-betriebene Sattelzugmaschine zum Fuhrpark der Spedition Friedrich A. Kruse dazugestoßen ist. Bereits im Betrieb mit fossilem LNG entstehen 20% weniger CO2 und 85% weniger Stickoxide als durch einen modernen Euro6 Dieselmotor. Seit Beginn des Jahres ist mit Bio-LNG vermehrt ein Kraftstoff am Markt verfügbar, mit dem sich nahezu klimaneutrale Transporte im Schwerlastverkehr realisieren lassen. Bio-LNG (flüssiges Biomethan) ist ein lokal produzierter Kraftstoff, der aus Biogas von Abfallströmen wie organischem Hausmüll, Schlamm, Dung oder landwirtschaftlichen Abfällen hergestellt wird. Dieses Biogas wird aufbereitet und zu Bio-LNG verflüssigt, das zu fast 100 % aus Methan besteht. Abhängig von der Verfügbarkeit kommt dieses Bio-LNG vermehrt auch bei Kruse zum Einsatz. Im ersten Quartal gelang es, bereits rund ein Drittel des LNG-Bedarfs durch diesen klimaneutralen Kraftstoff zu substituieren und so fast 100.000 km CO2-neutral zurückzulegen.
Biogene Kraftstoffe werden zukünftig allerdings nur ein Baustein der Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs sein. Während die oben beschriebenen LNG-Fahrzeuge bereits heute voll fernverkehrstauglich sind, bieten sich für den Nah- und Werkverkehr wegen der (noch) limitierten Reichweite Elektro-LKW und Wasserstoff-Brennstoffzellenfahrzeuge an. Auch in diesem Segment geht es bei Kruse zügig voran. Aktuell werden in der betriebseigenen Werkstatt fünf batterieelektrische Sattelzugmaschinen für die Inbetriebnahme hergerichtet. Testfahrten des ersten mit Sonderlackierung versehenen Fahrzeuges werden absolviert, die Errichtung der eigenen Ladeinfrastruktur auf dem Betriebsgelände steht kurz vor dem Abschluss. Die feierliche Inbetriebnahme und der Übergang in den Regelbetrieb ist für Juni 2024 vorgesehen. Die eingesetzten Volvo FH bzw. FM Electric sind mit drei Elektromotoren und sechs Traktionsbatterien mit einer Gesamtkapazität von 540 kWh ausgestattet. Diese können in gut 2,5 Stunden vollständig aufgeladen werden (DC, 200 kW). Im Praxiseinsatz ist mit einer Reichweite von gut 350 km zu rechnen.
Friedrich A. Kruse jun.: „die Inbetriebnahme der ersten E-Lkw ist für uns nicht nur ein weiterer Baustein für die Mobilitätstransformation unserer Lkw-Flotte, sondern auch ein Meilenstein auf dem Weg, unseren Kundinnen und Kunden immer nachhaltigere Produkte, Services und Lösungen entlang der gesamten Lieferkette anbieten zu können. Zugleich leisten wir damit auch einen wichtigen Beitrag zur Erreichung unserer Klimaziele“.