23. August 2018
Gemeinsam für LNG – Vertreter aus Politik und Wirtschaft ziehen beim Hafenabend in Brunsbüttel an einem Strang
Die politischen Vertreter der Länder Schleswig-Holstein und Hamburg und des Bundes begrüßen beim Brunsbütteler Hafenabend die Planungen zur Errichtung eines LNG-Terminals.
Die Häfen Brunsbüttel und Hamburg arbeiten seit vielen Jahren partnerschaftlich zusammen, indem sie sich länderübergreifend für den gemeinsamen Wirtschaftsraum Unterelbe engagieren und ihn weiterentwickeln. Dass sich Schleswig-Holstein und Hamburg ideal ergänzen, zeigt die logistische Praxis in der Metropolregion Hamburg und die gemeinschaftliche Positionierung im internationalen Wettbewerb, z. B. gemeinsame Auftritte auf nationalen und internationalen Messen sowie das Eintreten für eine gemeinsame Region „Ports of Hamburg“.
Einmal im Jahr organisiert die Brunsbüttel Ports GmbH mit Hafen Hamburg Marketing e.V. im Verwaltungsgebäude des Brunsbütteler Elbehafens einen gemeinsamen Hafenabend, in dessen Rahmen hochkarätige Gastredner und zahlreiche Gäste aus Politik, Verwaltung, Industrie, Verbänden und auch die interessierte Bevölkerung und Anwohner über aktuelle und wichtige Themen der Unterelberegion diskutieren.
Chance für die Region „Ports of Hamburg“: LNG-Standort für Deutschland war das bedeutende Zukunftsthema des diesjährigen Hafenabends am 23. August. In Brunsbüttel könnte ein LNG Import und Small Scale Terminal für Deutschland mit bundesweiter Bedeutung für die Transport-, die Industrie- und die Energiebranche entstehen.
Nach der Begrüßung der mehr als 130 Gäste durch Frank Schnabel, Geschäftsführer Brunsbüttel Ports und SCHRAMM group und Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V., erläuterte der Hamburger Wirtschaftssenator Frank Horch mit seinem Statement die aus Hamburger Sicht positive Einstellung zum Thema mit den Worten: „Der Einsatz von LNG im Mobilitätssektor gewinnt für die Freie und Hansestadt Hamburg zunehmend an Bedeutung. Insbesondere im Schiffsverkehr ist LNG eine sinnvolle Alternative zu herkömmlichen Kraftstoffen und kann einen wertvollen Beitrag zur Reduzierung von Luftschadstoffemissionen durch die Schifffahrt leisten. Ein LNG Terminal in Brunsbüttel könnte auch den Hamburger Hafen mit LNG versorgen und einen positiven Beitrag zur Verbesserung der Luftreinhaltung leisten.“
Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz kam mit brandaktuellen Neuigkeiten aus einem Gespräch im Gepäck, das er zusammen mit Ministerpräsident Daniel Günther am Vormittag in Kiel mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier geführt hatte: „Wir haben uns gemeinsam darauf verständigt bis Ende des Jahres zu klären, wie wir das Terminal-Projekt in Brunsbüttel fördern. Der Bund hat damit zum ersten Mal glasklar bestätigt, dass er sich bei der Förderung auch finanziell engagieren wird. Insofern war das heute ein bedeutender Tag – das Investoren-Konsortium kann nunmehr sicher davon ausgehen, dass die für die finale Investitionsentscheidung wichtige Klärung der Förderfrage rechtzeitig erfolgen wird. Ich freue mich sehr über dieses eindeutige Signal aus Berlin!“ Hintergrund der veränderten Herangehensweise der Bundesregierung seien die Gespräche von EU-Kommissionspräsident Juncker mit US-Präsident Trump über die Beilegung der Handelsdifferenzen, erläuterte Buchholz den gespannt lauschenden Zuhörern. „Und siehe da: auf einmal spielt Brunsbüttel eine Rolle auf der Bühne der Weltpolitik“, ergänzte er augenzwinkernd.
Die Sprecherin der German LNG Terminal GmbH, Katja Freitag freute sich über die guten Nachrichten und berichtete im Folgenden über den derzeitigen Stand der laufenden Planungen zur Errichtung eines LNG-Terminals in Brunsbüttel, die von Brunsbüttel Ports und den ansässigen Industrieunternehmen maßgeblich unterstützt werden. Katja Freitag erläutert die Ernsthaftigkeit der Projektarbeit: „Die German LNG Terminal GmbH setzt bereits heute umfangreiche Ressourcen und Mittel für das Projekt ein. Knapp 30 Mitarbeiter sind damit beschäftigt, verbindliche Kundenverträge auszuhandeln sowie die technischen Vorarbeiten und den notwendigen Genehmigungsprozess zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Auch geht es uns darum, den Menschen vor Ort die Vorteile des Projektes näher zu bringen. Deshalb freuen wir uns bei solchen Veranstaltungen wie heute dabei zu sein. "
Während der folgenden Podiumsdiskussion stellten sich gemeinsam mit Stefan Rolle als Vertreter des Bundeswirtschaftsministeriums, Mark Helfrich (Mitglied des Bundestages), Michael Hartmann (Vorsitzender Nautischer Verein Brunsbüttel) und Frank Schnabel den Fragen der Moderatorin Melanie Graf (characterPR). Den Gästen wurde bei der Erläuterung des Projekts aus den unterschiedlichen Perspektiven der Podiumsteilnehmer deutlich bewusst, welche großen Chancen das Importterminal für Hamburg, Brunsbüttel und die gesamte Region „Ports of Hamburg“ bietet.
Frank Schnabel berichtet: „Wir haben schon sehr früh auf das Zukunftsthema LNG gesetzt, und mit German LNG Terminal GmbH rückt dieses Zukunftsthema nun in greifbare Nähe. Unsere Lage nah zum Hamburger Hafen sowie zu den in der Region ansässigen Industrieunternehmen bietet ein attraktives wirtschaftliches Umfeld für den vielfältigen Einsatz von LNG. In diesem Fall kann eine Vision real werden.“
Auch der Bundestagsabgeordnete Mark Helfrich unterstützt das Projekt: „Ich bin überzeugt, dass Brunsbüttel durch seine Lage am Schnittpunkt Elbe / Nord-Ostsee-Kanal ein strategisch idealer Standort für die Bebunkerung von Schiffen mit LNG als sauberem Treibstoff ist. Zudem bietet LNG vielfältigere Möglichkeiten des Erdgasbezuges für die Bundesrepublik Deutschland. Es gibt mehr Lieferanten, mehr Flexibilität und damit ein Plus an Versorgungssicherheit.“
Entsprechend fasste Axel Mattern in seinen Schlussworten zusammen: „Die heutige Teilnahme und die Aussagen der Vertreter der Länder und des Bundes unterstreichen das gemeinsame Ziehen an einem Strang, die enge Zusammenarbeit und die große Bedeutung des Themas LNG für den gesamten Raum Unterelbe.“
Im Anschluss an den offiziellen Teil nutzten die Gäste die Möglichkeit, bei gutem Essen das Thema LNG weiter zu diskutieren, neue Kontakte zu knüpfen und bestehende Kontakte zu intensivieren