26. Mai 2017
LANXESS erhöht Dividende nach erfolgreichem Geschäftsjahr
- Dividendenvorschlag von 70 Eurocent – 17 Prozent mehr als im Vorjahr
- Gute Geschäftsentwicklung spiegelt erfolgreiche Neuausrichtung wider
- Konzern kehrt auf Wachstumskurs zurück
- Nach sehr gutem Start in 2017 Rekordergebnis in Aussicht
„LANXESS ist heute ein neu aufgestellter Konzern – profitabel, stabil und wachstumsstark“, betonte LANXESS-Vorstandsvorsitzender Matthias Zachert in seiner Rede vor Aktionären in der Kölner LANXESS arena.
Vorstand und Aufsichtsrat schlugen der Hauptversammlung angesichts der erfreulichen Geschäftsergebnisse eine Dividende in Höhe von 70 Eurocent vor – 17 Prozent mehr als im Vorjahr. Das entspricht einem Ausschüttungsvolumen von rund 64 Millionen Euro. „Damit werden wir unserem Anspruch gerecht, eine steigende, mindestens aber stabile Dividende zu zahlen“, sagte Zachert.
Im zurückliegenden Geschäftsjahr steigerte LANXESS das EBITDA vor Sondereinflüssen um 12,4 Prozent auf 995 Millionen Euro nach 885 Millionen Euro im Vorjahr. Treiber für die positive Entwicklung waren vor allem die gesteigerten Absatzmengen in allen Segmenten, die damit verbundene höhere Kapazitätsauslastung sowie Kosteneinsparungen durch die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von Anlagen und Prozessen. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen erhöhte sich im Konzern von 11,2 Prozent auf 12,9 Prozent. Das Konzernergebnis verbesserte sich deutlich um 16,4 Prozent von 165 Millionen Euro auf 192 Millionen Euro. Der Umsatz ging vor allem aufgrund der Anpassung der Verkaufspreise an die gesunkenen Rohstoffkosten leicht zurück und lag bei 7,7 Milliarden Euro (2015: 7,9 Milliarden Euro). Die Nettofinanzverbindlichkeiten sanken am Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres sehr deutlich von 1,2 Milliarden Euro auf 269 Millionen Euro, vor allem durch den Erlös aus dem Gemeinschaftsunternehmen für synthetischen Kautschuk mit Saudi Aramco. Die Auszahlungen für Investitionen lagen im Jahr 2016 bei 439 Millionen Euro und entsprachen nahezu dem Vorjahreswert von 434 Millionen Euro.
2016: Umbau vorangetrieben, Wachstumskurs eingeschlagen
2016 stand für LANXESS im Zeichen der Neuausrichtung. Mit der Gründung von ARLANXEO am 1. April 2016, einem Joint-Venture für synthetischen Kautschuk mit Saudi Aramco, verbesserte der Kölner Konzern die Zukunftsperspektive seines Kautschukgeschäfts, senkte seine Schulden deutlich und eröffnete sich Handlungsspielräume für Wachstum. Die Akquisition des wachstums- und margenstarken Desinfektions-Geschäfts von Chemours am 31. August 2016 verdeutlichte die neue Strategie, zum führenden Akteur in profitablen mittelgroßen Märkten zu werden. Mit der Ankündigung der Übernahme des US-Chemieunternehmens Chemtura am 26. September 2016 – mit einem Transaktionsvolumen von 2,4 Milliarden Euro die größte Akquisition der Unternehmensgeschichte – setzte LANXESS einen Meilenstein auf diesem Weg.
2017: Zügige Integration sicherstellen
Matthias Zachert betonte, dass die Transformation von LANXESS noch nicht abgeschlossen sei: „Wir setzen dabei auf Wachstum aus eigener Kraft, doch wir sind ebenso bereit, den Konsolidierungsprozess der chemischen Industrie aktiv mitzugestalten.“ Zunächst liege der Fokus aber auf der zügigen Integration der ehemaligen Chemtura-Geschäfte mit Spezial-Additiven für Schmierstoffe und Flammschutz, Urethanen und Organometallen. Seit der erfolgreich abgeschlossenen Akquisition am 21. April 2017 läuft die Eingliederung auf Hochtouren. Der ehemalige Chemtura-Vorstand Stephen C. Forsyth verstärkt ab 1. Juni 2017 als Chief Integration Officer die Führungsmannschaft von LANXESS und verantwortet die Integration der neuen Geschäfte und Mitarbeiter. Auch das organische Wachstum treibt der Konzern voran und plant beispielsweise bis 2020 rund 100 Mio. Euro in sein Anlagennetzwerk für chemische Zwischenprodukte – vor allem an den deutschen Standorten – zu investieren.
Rekordergebnis in Aussicht
LANXESS ist mit einem sehr guten ersten Quartal ins Geschäftsjahr 2017 gestartet. Der weltweite Umsatz des Spezialchemie-Konzerns wuchs deutlich um 25 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro nach 1,9 Milliarden Euro im Vorjahresquartal. Das EBITDA vor Sondereinflüssen verbesserte sich ebenfalls um 25 Prozent auf 328 Millionen Euro nach 262 Millionen Euro im Vergleichsquartal. Das Konzernergebnis stieg signifikant um 47 Prozent auf 78 Millionen Euro nach 53 Millionen Euro im Vorjahr.
Angesichts der positiven operativen Entwicklung und der erfolgreich abgeschlossenen Akquisition von Chemtura erwartet der Konzern für das Gesamtjahr 2017 ein EBITDA vor Sondereinflüssen zwischen 1,225 und 1,3 Milliarden Euro – inklusive des Beitrags der neu erworbenen Chemtura-Geschäfte. Damit könnte 2017 für LANXESS das erfolgreichste Geschäftsjahr seit Unternehmensgründung werden.
Freihandel als Garant für mehr Wohlstand
Entscheidend für den weiteren Erfolg seien laut Zachert auch die politischen Rahmenbedingungen. Er verwies auf steigende protektionistische Tendenzen in verschiedenen europäischen Ländern und sprach sich für ein offenes Europa und den globalen Freihandel aus. „Auch wenn uns laute Stimmen Anderes glauben machen wollen: Protektionismus hat langfristig nie zu mehr Wohlstand geführt, sondern im Gegenteil Nationen und Volkswirtschaften immer nur zurückfallen lassen. Wir brauchen daher keine Abschottung unserer Märkte, keine Strafzölle oder andere Handelshindernisse. Wir brauchen Kooperation, wir brauchen abgestimmtes Handeln. Wir brauchen den Freihandel.“